KOMPRESSIONSTHERAPIE - PRESSOTHERAPIE


Apparative Kompression - Was ist das?

Die Apparative intermittierende Kompressionstherapie (AIK) ist auch unter den Begriffen intermittierende pneumatische Kompressionstherapie (IPK) oder Pressotherapie bekannt. Sie gehört zu den physikalischen Therapieverfahren, die zumeist bei Lymphödemen und Venenerkrankungen zur Entstauung sowie auch zur Vorbeugung von Thrombosen angewandt wird.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien, in denen die nachhaltigee Effizienz und Effektivität nachgewiesen wurde, konnten den Stellenwert der Kompressionstherapie in den vergangenen Jahren immer mehr vergrößern. Auch das Indikationsgebiet dieser Therapieform hat sich damit enorm erweitert, so dass auch Schmersyndrome, sensorische Störungen bei Lähmungen sowie auch das restless-legs-Syndrom behandelt werden können.


Apparative Kompression - Technik?

An den Beinen wird eine Manschette mit mehreren Kammern (maximal 12) angelegt. Mit Schläuchen wird die Manschette am eigentlichen AIK-Gerät angeschlossen. Ein darin integrierter Kompressor pumpt die Manschette Kammer für Kammer auf. Die Geräte erzeugen einen Druck zwischen 12 und 200 mm Hg.

Ein gängiger Pumpzyklus läuft so ab: An den äußeren Extremitäten, das heißt am Fuß beginnend, werden die sich überlappenden Luftkammern nacheinander mit Luft gefüllt. Die Kammern bleiben so lange gefüllt, bis auch die letzte den erwünschten Druck erreicht hat. Im Anschluss entweicht die Luft aus den Kammern gleichzeitig, um nach einer definierten Zeit erneut mit einem weiteren Pumpzyklus zu beginnen.

Wir verwenden in unserer Praxis das high-end-Gerät lympha-mat® DIGITAL GRADIENT der Firma Bösl-Medizintechnik.


Apparative Kompression – Effekte?

Der beschriebene Zyklus ahmt die Muskeltätigkeit des Menschen in Bewegung nach, und unterstützt so den Mechanismus der Muskelpumpe. Das Blut wird durch die Muskelpumpe entgegen der Schwerkraft Richtung Herzen gepumpt, die Lymph- und Venenzirkulation wird gefördert. 

Durch die so verbesserte lokale Durchblutung, die zu stärkerem venösen Fluss und zu einer verbesserten Lymph-Drainage führt, nehmen die Schwellungen ab, daneben werden auch Botenstoffe aus den Gefäßwandzellen freigesetzt (endotheliale Mediatoren), die Schmerzen und Missempfinden beim chronischen Schmerzsyndrom und auch beim restless-legs-Syndrom positiv beeinflussen.  


Wie läuft die AIK-Therapie ab?

Der Patient liegt bequem auf einem Liegesessel. Die Beine werden mit einer doppelwandigen Manschette - bestehend aus einer Art Luftkissen mit mehreren Kammern - umschlossen und an das AIK-Gerät angeschlossen. Die Kompressionsstärke wird individuell eingestellt. Es soll immer eine Kompression gewählt werden, die für den Patienten noch angenehm ist. In der Regel sind für eine erfolgreiche Therapie bereits 40-60 mm Hg ausreichend. Neuere Studien belegen, dass die Kompression bis 100 mm Hg gesteigert werden kann, um die Wirkung zu verbessern.


Wie lange dauert eine Behandlung und wie oft wird sie durchgeführt?

Eine Sitzung dauert 30-60 Minuten. Häufigkeit und Behandlungsdauer richten sich nach der zu behandelnden Störung (Kurzzeittherapie über 4 Wochen bis hin zu dauerhafter Anwendung).